Fontane und der Johanniterorden



Theodor Fontane hatte eine enge Beziehung zum Johanniterorden, einem christlichen Ritterorden, der in Deutschland ansässig ist. Im Jahr 1884 trat Fontane dem Johanniterorden bei und war als Hospizmeister tätig. Das bedeutete, dass er für die Verwaltung von Krankenhäusern und Hospizen des Ordens verantwortlich war.
Fontane engagierte sich auch aktiv in der Arbeit des Johanniterordens und besuchte regelmäßig die von ihm verwalteten Einrichtungen. Er unterstützte den Orden durch Spenden und schrieb Artikel und Berichte über die Arbeit des Ordens in Zeitungen und Zeitschriften.
Beispielsweise erwähnte er in einem Artikel für die "Vossische Zeitung" im Jahr 1881 die feierliche Einweihung einer neuen Johanniter-Komturei in Schlesien.
In einem anderen Artikel für die "Berliner National-Zeitung" aus dem Jahr 1877 beschrieb er den traditionellen Ritterschlag des Johanniterordens, den er selbst als Zuschauer miterlebt hatte. In diesem Artikel beschrieb er die prächtige Zeremonie, die mit dem Ritterschlag verbunden war, sowie die Geschichte und Bedeutung des Ordens.
Fontane hatte darüber hinaus auch eine persönliche Beziehung zu einigen Mitgliedern des Johanniterordens, insbesondere zu Prinz Albrecht von Preußen, dem Großmeister des Ordens. Prinz Albrecht war ein Unterstützer von Fontanes Arbeit als Schriftsteller und verlieh ihm den Titel "Geheimer Hofrat". Fontane widmete ihm auch seinen Roman "Effi Briest", der von Prinz Albrecht sehr geschätzt wurde.
Jedoch kritisierte Theodor Fontane in seinen Werken auch den Orden, vor allem die soziale und politische Stellung in der preußischen Gesellschaft. Er wies kritisch auf die privilegierte Stellung des Ordens und dessen Mitglieder hin, die oft in hohen gesellschaftlichen Positionen tätig waren, während die einfachen Menschen unter schwierigen Umständen lebten. Fontane war auch kritisch gegenüber der militärischen Rolle des Ordens und dessen Verwicklung in Krieg und Gewalt. In seinen Beschreibungen des Johanniterordens in der Mark Brandenburg betonte er oft die Widersprüche und Probleme, die mit der Macht und dem Einfluss des Ordens verbunden waren.