Fontane und Antisemitismus



Theodor Fontane lebte im 19. Jahrhundert in Deutschland, einer Zeit, die von politischen und sozialen Spannungen geprägt war, einschließlich der sogenannten "Judenfrage". Dies bezieht sich auf die politische Debatte über die Rolle und den Status von Juden in der deutschen Gesellschaft. Fontane schrieb über die "Judenfrage" in einigen seiner Werke und äußerte sich gelegentlich in abwertender Weise über jüdische Menschen.

Hier einige Beispiele:

  • In Fontanes Erzählung „Meine Kinderjahre“ verwendet er den Begriff „Judengeldverleiher“, um einen Kreditgeber zu beschreiben. Dieser Begriff kolportiert die Meinung, dass jüdische Menschen geldgierig und skrupellos sind.
  • In einigen seiner journalistischen Arbeiten machte Fontane abwertende Bemerkungen über jüdische Künstler und Kritiker. Zum Beispiel schrieb er in einem Artikel aus dem Jahr 1887 über den jüdischen Theaterkritiker Siegfried Jacobsohn: „Nirgends in der Welt ist das Judentum so aufdringlich, so lästig und so peinlich wie in der Kunst.“
  • In einem Brief an den Philosophen Friedrich Paulsen von 1989 schreibt Fontane: Die Juden seien „ein schreckliches Volk“, das sich mit der „arischen Welt nun mal nicht vertragen kann“.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Fontanes Haltung gegenüber jüdischen Menschen komplex und nicht einheitlich war. Vor allem in seinen späteren privaten Briefen gibt es antisemitische Äußerungen.
In seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg", beschreibt er jüdische Gemeinden und Personen mit Sympathie und Respekt. Er zeigt Verständnis für die Herausforderungen, denen jüdische Menschen in einer Gesellschaft voller Vorurteile und Diskriminierung gegenüberstanden.
Insgesamt kann man sagen, dass Fontanes Haltung zur "Judenfrage" ambivalent war und im Kontext seiner Zeit und seiner Werke betrachtet werden sollte.