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#18 – Alte Flussarme und Auen der Oder

#17 – Wollup
27. Mai 2022
#19 – Trockenlegung des Oderbruches
27. Mai 2022
Es gibt kaum noch Gebiete, in denen Flüsse sich frei entwickeln können. Meistens werden Flüsse begradigt, ums sie für den Schiffsverkehr nutzbar zu machen, zur Landgewinnung oder für die dauerhafte Festlegung von Landesgrenzen. Durch diese Maßnahmen greift der Mensch stark in die Natur ein und es kommt zu einer großen Beeinträchtigung der Ökosysteme. Das unvorstellbar umfangreiche Projekt des künstlichen Oderdurchstichs am Krummen Ort bei Hohenwutzen diente ebenfalls diesem Zweck, dass Oderbruch trocken zu legen und die Besiedlung dauerhaft zu ermöglichen.

Zwischen 1747 und 1762 gelang es unter Friedrich dem Großen (Friedrich II, auch der Alte Fritz genannt), der Oder auf ca. 20 km Länge zwischen Güstebieser Loose und Hohensaaten ein neues Flussbett zu erschaffen. Ständig waren tausend Arbeiter beschäftigt, um das vom Mathematiker Leonhard Euler berechnete und vom holländischen Wasserbauer Simon Leonhard von Haarlem beaufsichtigte, ehrgeizige Projekt umzusetzen.

Doch oft gibt es, wie auch hier im Oderbruch, abseits des begradigten Flusses noch Spuren von alten Flussarmen oder Auen, die in der Landschaft sichtbar geblieben und häufig auch noch gut mit Wasser gefüllt, manchmal sogar noch mit dem Hauptfluss verbunden, sind. In diesen Gebieten ist oft noch eine hohe Artenvielfalt mit geschützten Tierarten, wie z. Bsp. dem Biber oder dem Fischotter erhalten.

Es ist von besonderer ökologischer Bedeutung, diese kleinen Oasen zu erhalten und sie werden durch die europäische Wasserrahmenrichtline geschützt.

An diesem Cache sind die Reste eines alten Oderarmes zu sehen, der noch nicht verlandet ist.