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#12 – Wiederstand

#11 – Zugvögel
27. Mai 2022
#13 – Derfflinger
27. Mai 2022
Am 11. November 1814 übergab König Friedrich Wilhelm III. von Preußen, Ort und Schloss, als königliche Dotation an seinen im Juni desselben Jahres in den Fürstenstand erhobenen, Staatskanzler Karl August Fürst von Hardenberg. 1820-1823 baute Karl Friedrich Schinkel das ursprünglich barocke Schloss klassizistisch um. Dabei wurde es um ein zweites Stockwerk aufgestockt. Ort und Schloss erhielten den Namen Neu-Hardenberg. Die Umgestaltung des angrenzenden Landschaftsgartens besorgte 1821 Hermann von Pückler-Muskau unter Mitwirkung von Peter Joseph Lenné. Der Nachfahre Carl-Hans Graf von Hardenberg traf sich 1944 regelmäßig mit Claus Graf von Stauffenberg, um über die Rettung Deutschlands aus den Händen der Nazis zu diskutieren. Die beiden planten im Schloss von Neuhardenberg mit weiteren Mitstreitern das Stauffenberg-Attentat. Am 20. Juli 1944 ließ der Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg eine Bombe im „Führerhauptquartier“ in Ostpreußen detonieren. Diese traf jedoch Adolf Hitler nicht. Der Judenhass, der unter Hitler im Holocaust gipfelte, war allerdings bereits einige Jahrzehnte zuvor, genauer gesagt ab Mitte der 1870er Jahre, im Kaiserreich verbreitet. Immer wieder kam es zu öffentlichen antisemitischen Anklagen und Beschuldigungen. Auch Theodor Fontane war nicht frei von diesen Beschuldigungen. In seinem Todesjahr 1898 kam er zu dem Schluss, dass „(…) jedweder Versuch der jüdischen Assimilation an das Deutschtum gescheitert sei, und zwar primär durch die Schuld der Juden“. Fontane beschrieb sie als „ein Volk, dem von Uranfang an etwas dünkelhaft Niedriges anhaftet, mit dem sich die arische Welt nun mal nicht vertragen kann.“ Doch auch in persönlichen Briefen teilte er antisemitische Gedanken wie: „Fatal waren die Juden, ihre frechen, unschönen Gaunergesichter (denn in Gaunerei liegt ihre ganze Größe) drängen sich einem überall auf.“

Dieser offensichtliche Antisemitismus welchen Fontane zum Ende seines Lebens immer wieder äußerte, ist bis heute nur wenig bekannt, oftmals werden nur seine literarischen Werke gewürdigt.